Resümee und Ausblick im Projekt Rollout Bank­steuerung

– Gesamtbanksimulation (GBS)

Mit der Veröffentlichung des aufsichtlichen ICAAP-Leitfadens 2018 stellte die BaFin die Kriterien und Beurteilungsmaßstäbe der nationalen Aufsicht bezüglich der Risikotragfähigkeitskonzepte der Kreditinstitute auf eine grundlegend neue Basis. So fordert die Aufsicht neben dem Ziel der Fortführung des Instituts eine angemessene Einbindung des Gläubigerschutzes in die Verfahren zur Sicherstellung der Risikotragfähigkeit.
Ende 2021 kündigte die BaFin an, die in den meisten Sparkassen etablierten „‘Going-concern‘-Ansätze alter Prägung“ spätestens ab 01. Januar 2023 nicht mehr zu akzeptieren. Für die Banksteuerung in den Sparkassen leiteten sich daraus umfangreiche Auswirkungen auf die Standards, Methoden und Verfahren des Risikomanagements sämtlicher Risikoarten ab.

Neue Risikotragfähigkeit für mehr Gläubigerschutz und Stabilität

Das Jahr 2023 stellte die Sparkassen vor enorme fachliche als auch personelle Herausforderungen, um den Rollout der neuen ökonomischen Risikotragfähigkeit abzuschließen. Gemeinsam konnte die neue Risikotragfähigkeit zum März 2023 mit all ihren fachlichen und technischen Neuerungen umgestellt werden. Dies beinhaltete die Einführung neuer Risikomessmethoden, Steuerungsprozesse und die Ableitung neuer Steuerungsimpulse auf Basis der neu gewonnen Erkenntnisse aus den Ergebnissen der neuen Banksteuerungs-Anwendungen. Mit der Umstellung auf die neue Risikotragfähigkeit rückt der Gläubigerschutz noch stärker in den Fokus der Banksteuerung und leistet damit einen weiteren Beitrag zur Stabilität des Sparkassen-Finanzsystems.

Gesamtbanksimulation (GBS) – Simulation betriebswirt­schaftlicher Auswirkungen

Direkt anschließend startete im März 2023 der Flächenrollout für GBS-VMU (Gesamtbanksimulation-Voller Methodenumfang), womit die Mittelfristplanung, die normative Risikotragfähigkeit, Szenariorechnungen sowie die Simulation aufsichtsrechtlicher Kennzahlen im Kontext der normativen Risikotragfähigkeit in den Häusern technisch umgesetzt wird. GBS stellt damit die zentrale Anwendung für eine integrierte Gesamtbanksteuerung dar, mit welcher die Auswirkungen betriebswirtschaftlicher Entscheidungen und Maßnahmen auf die Sparkassen unter Berücksichtigung regulatorischer Anforderungen simuliert werden können.

simulation

13 Sprinter-Institute bereits umgestellt

Die Umstellung erfordert zahlreiche Schulungen, Workshops, Erfahrungsaustausche sowie unzählige Tests am laufenden System in den Sparkassen. Das Durchhaltevermögen und die intensive fachliche Auseinandersetzung mit den aktuellen Themen sind dabei besonders hervorzuheben. Zum 31. Dezember 2023 haben wir es geschafft, dass deutschlandweit 13 Sprinter-Institute auf die neue Anwendung GBS-VMU umstellen konnten. 

Auch wenn es aktuell noch einzelne Einschränkungen im System gibt, ist das ein positives Zeichen dafür, dass der vollständige Rollout GBS bis spätestens zum 30. Juni 2024 in allen Sparkassen erfolgreich abgeschlossen werden kann. Der Ostdeutsche Sparkassenverband (OSV) steht mit seinen Mitgliedssparkassen in einem engen Austausch und wird alle Sparkassen bis zum Abschluss des Rollouts weiterhin in diesem Thema begleiten.

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